Spiritualität leben im Hier und Jetzt

Gedanken und Erfahrungen einer Grenzgängerin

Zur Weihenacht

Mit diesen wunderbaren und einmaligen Text wünsche ich euch von Herzen schöne und gesegnete Weihnachtstage!

Als daher die Stunde näher kam, da trat die Macht Gottes offen in Erscheinung. Und die Jungfrau [Maria] stand da, schaute zum Himmel und wurde schneeweiß. Denn schon war das Ende der Heilsereignisse im Vorschreiten. Als aber das Licht hervorgekommen war, betete Maria den an, von dem sie sah, daß sie ihn geboren hatte. Das Kind aber sandte mit Macht Strahlen ringsumher nach Art der Sonne und war rein und höchst lieblich anzuschauen, da es allein als Friede überall Frieden verbreitend erschien. In jener Stunde aber, als er geboren wurde, hörte man eine Stimme vieler unsichtbarer Wesen, die einstimmig »Amen« sagten.

Und das Licht selbst, das geboren wurde, vervielfachte sich und verdunkelte mit der Helligkeit seiner Leuchtkraft das Sonnenlicht. Und diese Höhle wurde von hellem Licht erfüllt samt dem süßesten Duft. So wurde dies Licht geboren, wie Tau vom Himmel zur Erde herniedersteigt. Denn sein Duft riecht stärker als aller Wohlgeruch von Salben.

Ich aber stand da, starr vor Verwunderung, und Furcht ergriff mich. Denn ich schaute in den gewaltigen Glanz des geborenen Lichtes. Das Licht selbst aber zog sich allmählich in sich zurück, gleich sich einem Kinde an, und in einem Augenblicke wurde es zum Kinde, wie Kinder geboren zu werden pflegen. Und ich faßte Mut, neigte mich, berührte es, hob es in die Höhe mit meinen Händen in großer Furcht, und ich erstarrte vor Angst, denn es hatte kein Gewicht, so wie andere Menschenkinder, die zur Welt kommen.

Und ich schaute es an, und es war keine Verunreinigung an ihm, sondern es war glänzend am Körper wie vom Tau des höchsten Gottes, leicht zu tragen, strahlend anzuschauen. Und während ich mich sehr darüber wunderte, daß es nicht weinte, wie neugeborene Kinder zu weinen pflegen, und während ich es hielt und in sein Gesicht schaute, lachte es mich an mit dem lieblichsten Lächeln, öffnete seine Augen und schaute mich scharf an. Da trat plötzlich aus seinen Augen ein großes Licht hervor wie ein gewaltiger Blitzstrahl.

  • Aus dem „Lateinischen Kindheitsevangelium“, Entstehung etwa Ende des 2. Jahrhunderts nach Christus.
  • Nach Wilhelm Schneemelcher: Neutestamentliche Apokryphen Bd. I: Evangelien. 6. Aufl. Tübingen 1990, S. 370

Text vorgestellt am Spirituellen Abend forum rosal, 8. Dezember 2014

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